Wer wir sind

Frauen mit Power

Dr. Med. Reginamaria Eder und Patience Molle Lobe.

Seit 1998 engagieren wir uns gemeinsam für Frauen in Kamerun. Zusammen gründeten wir die Eder Molle Stiftung im Dezember 2009 – das ist schon einige Zeit her, es hat sich einiges getan und wir konnten vieles bewegen.  Mit viel Stolz und Überzeugung schauen wir auf die Früchte unseres jahrelangen Engagements.

Unterstützt wurden wir erst durch Dr. Ekoule, dem wir sehr dankbar verbunden bleiben. Seine Nachfolgerin ist Annick Barroux – eine Kamerunerin, die mit ihrer Familie in Straßburg lebt und dort als Krankenschwester im Kinderkrankenhaus arbeitet.

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Die Initialzündung für die Stiftung war eine Begegnung 1998 zwischen Patience und einem 12-jährigen Mädchen, welches sich aus Überlebensnot prostituierte. Patience nimmt das Mädchen bei sich auf und teilt ihre erschreckende Geschichte mit Frauen aus dem Centretto, einem Kreis christlich engagierter Frauen aus Kamerun– darunter auch ich, Reginamaria, als einzige Weiße. Jede/r brachte sich ein: als Lehrer/in, Sozialarbeiterin, in der Hauswirtschaft, aber auch darin Mädchen in Not für unser Projekt zu gewinnen, und ich durch mein Engagement in meiner Heimat, um das Projekt finanziell zu unterstützen. Daraus entwickelte sich die Gründung unserer Sozialzentren HUPJEFI (halte utile pour jeunes filles) und der Fachschule DORIANA und ein langer Weg mit vielen Veränderungen und Wandlungen in 25 Jahren begann.

Das Wort Jesu im Evangelium: „Gebt ihr ihnen zu essen“ (Mk 6,37) gab uns den entscheidenden Push im November 1998, diese Wunde der Gesellschaft anzusehen und zu behandeln: Vernachlässigten, oft würdelosen Mädchen der Gesellschaft ein Gesicht und eine Chance zu geben, ihr Leben aktiv und selbstbestimmt zu gestalten.

Seit 25 Jahren lebt unser Projekt, der Kreis der Mitarbeiter in Kamerun und in Deutschland ist gewachsen, hat sich verändert und steht immer wieder vor neuen Herausforderungen. Voll Dankbarkeit schauen wir auf das Projekt, das in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag feiert und die Herzen aller Mitarbeiter in der Freude an der großen Aufgabe verbindet.

Dr. Med. Reginamaria Eder arbeitet seit 1987 als Ärztin in Afrika.  Von 1986 bis 1988 im anglophonen Teil (heute Bürgerkriegszone) im Buschkrankenhaus von Fontem. Von 1988-1991 machte sie den Facharzt für Public Health (Gesundheitsdienste aufbauen, wo sie nur rudimentär vorhanden sind). Sie übernahm von 1991-1998 im Auftrag der Bischofskonferenzen die Koordination der katholischen Gesundheitseinrichtungen aller Diözesen in Kamerun und von 2000 bis 2009 in der Zentralafrikanischen Republik. Heute lebt sie in ihrem Haus in dem Urlaubsort Kribi nahe dem Meer, in dem sie auch gerne Gäste empfängt.

 

Patience Molle Lobe ist Bauingenieurin. Sie war eine der ersten Frauen in Kamerun in einer führenden Position. Als staatliche Bauministerin arbeitete sie in der Industrie- und Hafenregion Littoral/Douala.  Von 2014–2021 begleitete sie als Verantwortliche die Sektion der Freiwilligen Frauen am Weltzentrum der Fokolare in Rom. Zurzeit lebt sie wieder in Douala.

Unser Einsatzgebiet: Kamerun, Douala

Kamerun ist ein Entwicklungsland in Zentralafrika. 41% der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre. Die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen liegt bei über 60%. In der 3,5 Millionenstadt Douala leben etwa 150 000 bis 200 000 Mädchen, die Hilfe benötigen. Viele sind von der Familie verstoßen, vergewaltigt oder zur Überlebensprostitution gezwungen.

Hier kommen unsere Sozialzentren HUPJEFI (was so viel bedeutet wie „nützlicher Halt für junge Mädchen“) ins Spiel. Das Kameruner Sozialministerium erkennt die Sozialzentren als Institutionen an und wertschätzt sie.

In unseren Sozialzentren finden junge Frauen und Mädchen in Not eine Bleibe, erhalten eine warme Mahlzeit und haben die Chance, gesehen und gehört zu werden, ihre Talente zu entdecken und zu entwickeln. Zwei Jahre lang werden Frauen zwischen 14 und 24 Jahren intensiv gefördert in Alphabetisierung, Nähen, Kochen, Informatik.

Im Anschluss besteht die Möglichkeit, an eine Schule zu wechseln oder eine Berufsausbildung zu beginnen. Wir sind bei der Vermittlung behilflich und bieten weitere 1 bis 5 Jahre eine regelmäßige Begleitung, um sie in ihrer Selbständigkeit zu stabilisieren.  Viele, viele junge Frauen haben unsere Sozialzentren besucht und mehr als 300 Frauen konnten sich dank unserer Förderung ihre eigene Existenz aufbauen.

 

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